Donnerstag, 17. Februar 2011

In Mozarts Heimat


In meiner nun doch schon 5-jährigen Vielfliegertätigkeit ist es heute das erste Mal, dass ich in die Geburtsstadt von Wolferl Mozart fliege. Morgens hin, abends zurück, lediglich vierzig Minuten Flug trennen die Main-Metropole von den Salzburger Alpen.
Eigentlich hätte die Woche gänzlich anders verlaufen müssen. Noch am Samstag zuvor, gerade am Tag der Rückkunft aus dem Snowboard-Urlaub, hat mich dieses heimtückische Virus heimgesucht.
Drücken auf der Brust, Husten, die bei Erkältungsquerelen bekannten Gliederschmerzen und Schlappheit sind die Symptome des kleinen Querulanten in meinem Körper. Für Montag 8:30 Uhr ist mein Abflug nach Helsinki geplant, 4 Tage Finnland warten auf mich. Ich entscheide mich aus reiner Vorsicht dafür – nach getaner Flugumbuchung - erst einmal den Arzt meines Vertrauens aufzusuchen, welcher mir unmissverständlich wissen lässt, dass jegliche Reiseaktivitäten zu unterlassen sind. Schön, dann wohl doch keine minus 30 Grad in Oulu, in Mittelfinnland, doch keine Frostbeulen und schneegeschwängerte Landschaften samt eiszapfenbehangener Rentiere. Schade eigentlich!
Nun ist es also Freitag. Heute muss es klappen, vier Flüge konnte ich bereits diese Woche nicht wahrnehmen, da kann so ein kleiner Abstecher in die Alpenrepublik nicht schaden. Der Flug mit der Tyrolean Airways ist an und für sich kaum erwähnenswert, wäre da nicht, wenn auch nur für einen kurzen Moment, das Gefühl, heute von einem leibhaftigen Sternekoch in sein Heimatland geflogen werden. Die Stimme aus dem Cockpit könnte auch gerade eine Dessertvariation ankündigen, die heute der Pilot bzw. Sterninhaber bei seinem allwöchentlichen Auftritt bei „Lanz kocht“ kredenzen wird. Es ist die Stimme Johann Lafers, die in mir für einen Augenblick ein ungutes Gefühl bzgl. des bevorstehenden Fluges erzeugt. Schließlich besitzt das omnipräsente Küchenmonster die Lizenz zum Fliegen, wenn auch nur für Helikopter soweit mir bekannt.
Vierzig Minuten später landen wir auf dem schnuckeligen Flugplatz, Flughafen wäre wahrlich übertrieben, in Salzburg. Per Pedes kreuzen wir die Parkplätze der Flugmaschinen, um in das kleine Terminalgebäude zu gelangen. In Ljubljana, Mailand oder Florenz wären wir für die 100 Meter mit einem Bus abgeholt und 10 Sekunden später am Empfangsgebäude wieder abgesetzt worden. Man stelle sich die Langeweile des Busfahrers vor, der tagein, tagaus sein stattliches Gefährt lediglich 100 Meter hin und 100 Meter her bewegt. Sympathisch, dieses Salzburg!
7,40 EUR und einem kurzen, eher ungewollten Plausch, mit dem Taxifahrerspäter über seinen Kinder-Vernachlässigenden Nachbarn später, erreiche ich mein Ziel. Vor knapp einem Jahr haben wir diese kleine, gerade einmal 23-Kopf kleine Firma übernommen. Heute spreche ich zum ersten Mal mit dem Produktions- und seinem Einkaufsleiter über die von Konzernebene geforderten bzw. vorgeschlagenen Veränderungen. Diplomatie und zugleich Klarheit bzgl. der anstehenden Veränderungen sind heute gefragt. Keine leichte Aufgabe, jedoch kann ich heute guten Gefühls wieder in die Heimat reisen. Einen Schnitzelsemmel zur Mittagspause, Smalltalk und weitere Gespräche später, trete ich die Heimreise an. Der Tag verlief erfolgreich.
Kurze 40 Minuten später, so gegen 19:30 Uhr lande ich etwas holprig, jedoch sicher in Frankfurt und begebe mich schnurstracks nach Hause. Ich bin erschöpft!

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