Freitag, 18. März 2011

Ein Arbeits-Besuch in der frühlingshaften Schweiz!


Es klackt und ruckelt, es zischt jedoch nicht. Kein Druck auf den Ohren, Musik jedoch schon. Ausnahmsweise bin ich heute nicht mit dem Flieger unterwegs, per Schiene fahre ich in mehr oder weniger gemächlichem Tempo in die Schweiz nach Zürich. Früh morgens um 6.57 Uhr fährt der IC in Richtung der Kantonshauptstadt ab, ohne Zwischenstopp werde ich vier Stunden später dort eintreffen. Aufgrund der hohen Frequentierung an diesem Tage habe ich mich für ein Ticket erster Klasse entschieden, welches mir tatsächlich ein ruhiges Dahingleiten in den Schweizer Polsternmöbeln ermöglicht.
Eine gute Stunde nach Abfahrt werde ich positiv von der Bahn überrascht. Bietet mir doch ein Zugbegleiter eine Zeitungsauswahl, immerhin war die Süddeutsche dabei, sowie einen kleinen Snack in Form von Knusperkugeln an. Muss ich dies nun bezahlen? Allen ernstes frage ich mich kurz vor dem Angebot des Bahn-Mitarbeiters, ob dies nun kostenlos sei, ist man es doch von der Bahn gewohnt, für jegliche Kleinigkeit einen Obolus entrichten zu müssen. Wider Erwarten bekomme ich die Zeitung samt zu Kugeln geformtem und mit Schokolade umhülltem Zwieback, mit einem Lächeln in die Hände gedrückt. Nicht, dass dies den enormen Preisunterschied zur zweiten Klasse rechtfertigen würde, jedoch ist dies immerhin ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
In Zürich angekommen und weitere zwei Umstiege später komme ich in Rotkreuz dem Zielort meines heutigen Besuches an. Leider habe ich nur wenige Stunden, um mit einem Lieferanten ein intensives Gespräch zu führen. Jedoch werde ich diesen ohnehin kommende Woche in Berlin wiedersehen und somit alles weitere klären können. Nach getaner Arbeit sitze ich auch schon wieder in den Zügen zurück in die Heimat. War die Reise mit der Bahn nun angenehmer als mit dem Flugzeug? Nein meine ich. Natürlich, ich kann auf und ab gehen, mir die Füße vertreten. Jedoch muss ich auch alle paar Stunden mein Ticket samt Kreditkarte vorzeigen, um mich als der auszuweisen für den ich mich schon etliche Male zuvor auf der selben reise ausgewiesen habe. Eindeutiges Verbesserungspotential Herr Grube und Nachfolger!
Die Sonne geht unter, der Nebel taucht auf, es wackelt und ruckelt, ich selbst bin geschlaucht. Guten Abend!

Auf ein Neues!


Erinnert sich noch jemand an den vielen Schnee den wir Ende November und im Dezember 2010 hatten? Damals habe ich geschlagene 16 Stunden am Flughafen damit verbracht, mit welchem Flug auch immer in die Staaten zu gelangen. Dieses Mal, wir schreiben den 02. März 2011, herrschen keinerlei Widrigkeiten, die mir mein erneutes Unterfangen unmöglich machen könnten.
Ich reise in die Staaten, um dort einen Workshop zu leiten, sowie einem Treffen des globalen Einkaufsmanagements in Chicago beizuwohnen. Bevor es jedoch soweit ist heißt es zunächst früh aufzustehen, um meinen Flieger nach Mailand zu bekommen. Bereits um 5:30 Uhr schleiche ich mich aus dem Schlafgemach, mache mich flugtauglich, um kurz darauf per Mietwagen nach Frankfurt, Terminal 1, Halle A, Gate 34 zu gelangen. Meine Befürchtung, durch die Abgabe des Mietwagens in Zeitnot zu geraten hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Mein heutiger Reiseweg für mich also über Mailand nach Zürich, von dort nach New York JFK.
10 Minuten habe ich nach dem Check-In noch, um ans Gate zu gelangen und die Boardingzeit zu schaffen. Trotz einer endlos scheinenden Schlange im Fast-Track Bereich der Sicherheitskontrolle schaffe ich es noch, den Flug zu erreichen und bei herrlichstem Sonnenschein über schneebedeckte Alpengipfel in die norditalienische Metropole zu reisen. In den knapp zwei Stunden Aufenthalt erledige ich noch das ein oder andere Telefonat, bevor es mit einer nicht unerheblichen Verspätung gen Zürich geht, dieses Mal per Swiss Airlines, Business Class. Trotz der zeitlichen Hypothek erreiche ich meinen Flieger, einen Airbus A330 nach New York. Auf 6K, in vorderster Reihe, einfache Bestellung auf der linken Seite, nehme ich Platz. Zum ersten Mal, dass ich mit Swiss Langestrecke fliege und dazu noch in der neuen Business-Class Bestuhlung. Der Sitz lässt sich bei Bedarf zu einem zwei Meter langen, völlig flachen Bett verwandeln, mit dynamisch einstellbarer Polsterhärte. Mein Eindruck vom Interieur ist durchaus positiv, der Sitz bequem, etwas eng vielleicht für breitere Zeitgenossen. Lediglich mein, in der Mittelreihe, mit genügend Abstand also, grummelnder jüdisch stämmiger Sitznachbar sorgt für ein zwischenzeitlich unangenehmes Karma im vorderen Teil des Fliegers. Als er jedoch sein, in Plastikschälchen verpacktes koscheres Essen aus der Eco erhält, scheint die schlechte Laune für einen Moment verflogen zu sein.
Genüsslich verspeise ich dagegen mein auf ansprechendes Porzellangeschirr trapiertes Mittagessen, während ich mir die Fortsetzung von Wallstreet mit Michael Douglas ansehe. In weiser Voraussicht und nicht nur der Neugier wegen, lege ich mich danach schlafen, um einigermaßen in den Zeitverschiebungsrhythmus zu gelangen. Tatsächlich konnte ich schlafen, für gut fünf Stunden, der Sitz taugt tatsächlich was!
Nach erfolgreicher Landung strebe ich eiligen Schrittes in Richtung Immigration. Schließlich möchte ich noch ein bisschen was von Downtown New York mitbekommen, bevor ich bereits am nächsten Morgen wieder gen Madison/Wisconsin fliege. Als ich ums Eck biege fühlt es sich jedoch so an, als böge man im Auto um eine Kurve auf der Autobahn und stünde, nach erfolgter Vollbremsung, im kaum endlos erscheinenden Stau. Ein kurzer Blick aus den Fenstern in Richtung Rollfeld und Parkpositionen bringt Licht ins Dunkel. Ein Flieger aus Ägypten und ein Jumbo aus Israel sind parallel gelandet. Ein Blick auf die Köpfe und Kleidung  der sich durchschiebenden Menschenmassen erleuchtet, weshalb die Passkontrolle länger ausfällt als gewohnt. Zweieinhalb Stunden und etliche Gedanken an verpasste Schnappschüsse von New Yorks Highlights später, bin ich durch und samt Koffer per Taxi auf dem Weg zum Hotel an der Upper East Side. Nachdem das Lesegerät des Taxis meine Kreditkarte aus unerfindlichen Gründen nicht akzeptieren mag, springe ich kurz aus dem Fahrzeug, um Geld per EC-Karte abzuheben. Vermutet hatte ich es bereits, dass meine neu zugeschickte EC-Karte, welcher das Maestro-Symbol abhanden gekommen zu sein schein, nicht funktionieren könnte. Dass dem dann tatsächlich so ist, hätte ich jedoch nicht gedacht. Das wird ein Nachspiel haben liebe Postbank! Dank zweiter, noch älterer Haushaltskontokarte komme ich trotzdem an ein wenig Bares.
Es ist bereits nach sieben Uhr abends, als ich, nach erfolgtem Check-In, wieder durch die Straßen wirre auf der Suche nach der nächstgelegenen U-Bahnstation. Nach einem Hin- und her finde ich diese endlich und schaukle zur Wallstreet. Seltsam, aber ich komme mir komisch vor, als ich in der U-Bahn einen Apfel esse und daraufhin von de rein oder anderen Person entgeistert angesehen werde. Sollte ich diese beim nächsten Mal als Burger tarnen, um nicht gleich als Außerirdischer enttarnt zu werden?
Die Wallstreet! Es zieht und ist kalt, schließlich ist es noch immer Winter, wenn auch kein Schnee mehr zu sehen ist. Das bekannte Wallstreetgebäude der Börse ist kleiner als gedacht, vielleicht wirkt es aber auch nur so, da es entlang einer engen Straße liegt, welche von deutlich höheren Gebäuden gesäumt wird. Ich wandle ein wenig entlang des Broadways, mache einen Stopp, welcher mich sehr beeindruckt, am Ground Zero, drücke ein paar Mal auf den Auslöser meiner Kamera und entscheide mich, bereits wieder zurück ins Hotel und nicht noch zum Times-Square zu fahren, da mir mein Körper ein deutliches Zeichen gibt, sich nun endlich schlafen legen zu wollen. Wie vermutet, jedoch sicher auch ob der Gewissheit um 5.30 Uhr bereits wieder aufstehen zu müssen, wache ich mehrmals und letztendlich deutlich früher auf als gewünscht. Das wird ein Tag!
La Guardia, der dritte Flughafen New Yorks. Von dort aus fliege ich heute über Chicago nach Madison/Wisconsin. Vier Stunden dauert die Reise, nach einer Taxifahrt bin ich angekommen bei einer unserer Firmen, um dort einen Workshop zu leiten. Das Hotel, ein Courtyard by Marriott, ist nichts Besonderes. Der Workshop dagegen gestaltet sich interessanter, wenn auch schwieriger als erwartet, wir haben mit etlichen technischen Details, welche uns nicht vorliegen, zu kämpfen. Einen Tag und weitere Workshopstunden später, lasse ich mich von einem Nerd im Taxi an den Flughafen fahren – seltsame Person! Der kleine Airport von Madison bietet, abgesehen von Hansis Würstelstube (in Wisconsin lebt eine größere Gemeinde von, lt. Taxifahrerin, überwiegend Wurst und Käse fabrizierender Deutscher) kaum etwas, was die Wartezeit aufgrund der Verspätung des Fluges verkürzen könnte. So warte ich geduldig, ehe ich per Zigarre durch Gewitterfronten nach Chicago hüpfe. Ich freue mich darauf, die nächsten drei Tage bei Großtante und –onkel zu verbringen, einmal nicht in einem anonymen Hotel ohne jegliche Anbindung.
Es ist Samstag, Großkampftag! Da ich die Nacht über erstaunlich gut geschlafen habe, entschließe ich mich nach erfolgtem Frühstück, ins Chicago Premium Outlet zu fahren und den geplanten Unterschwäsche-Einkauf hinter mich zu bringen. Dass es dabei nicht bleiben wird hatte ich bereits im Vorfeld befürchtet. Dass ich jedoch mit fünf Hemden, einem Pullover, einem Pullunder, Unterhosen, Schokoladenfröschen und Schokogolfbällen und einem Bose Noise-Cancellation 15 Kopfhörer meine Rückreise zu Tantchen antreten werde, hatte ich nicht erhofft. Bereits fünf Jahre fliege ich, konstantem Fluglärm ausgesetzt, durch die Welt. Nun endlich habe ich mich davon überzeugen lassen, dass die erwähnten Fluggeräusche nicht nur dem Gehör, sondern den gesamten Körper durch Verspannungen schaden. Und tatsächlich diese Kopfhörer sind die Wucht, filtern sie doch nahezu jeglichen Lärm bestimmter, durch beispielsweise Fluggeräusche erzeugte Frequenzen, heraus.
Den Abend lasse ich im Kreise der Verwandtschaft mit den Blues Brothers und Indiana Jones 3 ausklingen, bevor ich am Sonntag für ein paar Stunden nach Downtown Chicago fahre, um etwas Großstadtluft zu schnuppern. 27 US-Dollar kostet mich der Parkplatz unter der Michigan-Avenue für drei Stunden. Welch ein Wucher seit meinem letzten Aufenthalt!
Gegen Sonntagabend heißt es jedoch vorübergehend schon wieder Good-Bye, da ich meine heute eintreffenden Kollegen am Flughafen abholen und mit ihnen zusammen ins Hotel ziehen werde. Die kommenden fünf Tage warten das Treffen des globalen Einkaufsmanagements, sowie einige andere Besprechungen und ein Lieferantenbesuch in Chicago auf mich. Nach einem raschen Abendessen mit meinen beiden aus Deutschland eingetroffenen Kollegen, ziehe auch ich mich ins Zimmer zurück, versuche mich am enorm lahmen Internet und beschließe recht bald mich Schlafen zu legen. Es ist Montag. Eigentlich wollte ich mich heute mit einem Lieferanten treffen. Aufgrund meines starken Hustens und folglich schlechter Stimme, verschiebe ich den Termin auf Donnerstag und treffe lediglich am Vormittag eine meiner Einkäuferinnen in einem Werk um Chicago. Da meine Kollegen das erste Mal in Chicago und obendrein voller Kaufeslust sind, fahren wir erneut in das Outlet. Zwei Stunden haben wir Zeit, bevor wir mit den amerikanischen Teammitgliedern zum Essen verabredet sind. Ich scheine von meinem Noise-Cancellation Kopfhörer derart geschwärmt zu haben, dass sich einer meiner Kollegen ebenfalls einen dieser Geräuschminimierer zugelegt hat und davon begeistert ist.
Den Abend verbringen wir teils in einem Webers, einem durchaus leckeren Steakrestaurant, bei uns bekannt durch die Weber-Kugelgrills. Ein New-York Strip, ein Guniness und eine kurze Autofahrt später bin ich wieder im Hotel. Noch vier Tage, dann geht’s heim. Bevor es jedoch soweit ist nehme ich noch am Meeting des globalen Einkaufteams des Konzerns statt, um dort interessanten Vorträgen zu lauschen, selbst einen zu halten und mich mit meinem Netzwerk auszutauschen bzw. dieses auszubauen. So ist es auch schon Donnerstag und ziehe aus dem Hotel aus, um für eine Nacht, der Nacht vor meinem Heimflug, wieder bei meiner Tante einzuziehen. Bevor ich dort jedoch nächtige, geht’s Downtown, mit meinen beiden deutschen Kollegen. Wir fahren in rauschender Geschwindigkeit innerhalb 40 Sekunden den Hancock-Tower nach oben, um Chicago im Glanze seiner Lichter mit umwerfendem Weitblick zu bestaunen. Ein herrlicher Anblick, der jeden der 16 Dollar wert ist. Ein weiteres Abendessen in einem Weber-Restaurant später und einer kleinen Irrfahrt zurück zum Tantchen, bin ich voller Vorfreude auf meine Heimreise. Diese trete ich ohne Verspätungen, jedoch mit dem Eindruck der ungeheuerlichen Erdbeben und Tsunami-Katastrophe, welche sich in Japan ereignet hat, am Freitagnachmittag mit der LH 434 nach Frankfurt an. Diese Reise habe ich hinter, den langen, langen ersten Tag zurück in Deutschland noch vor mir. Durchhalten ist angesagt! Die nächste USA-Reise ist schon gebucht, im Mai nach San Francisco per LH A380.
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