Donnerstag, 23. Dezember 2010

Das Beste zum Schluss


Ein Hauch von Weihnacht umweht mich in diesen Tagen. Kein Wunder, Morgen ist Heiligabend, vor etwas über einer Woche konnte ich mir noch keine Gedanken an dieses hohe Fest erlauben. Aber der Reihe nach.
Es ist Dienstag, der 14.12.2010, meine letzte Dienstreise für das Jahr 2010 steht an, Erleichterung macht sich breit. Bald werde ich einige Tage der Entspannung vor und viele anstrengende, abwechslungsreiche und spannende Wochen hinter mir haben. Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende. Der Reiseplan sieht für diese Woche einen Aufenthalt in Finnland und Ungarn vor, es geht von Frankfurt nach Helsinki, dann über München nach Budapest und wieder zurück in mein zweites „Wohnzimmer“ dem Frankfurter Flughafen, Terminal 1.
Für diese Jahreszeit schneit es erstaunlich viel, schön für all die Schlitten fahrenden Kinder, gefährlich für alle reisenden, die um ihre Anschlüsse bangen. Für heute ist Schneefall angesagt, nicht viel, jedoch genug, um das Wetter im Auge zu behalten. Unser Flug – diese Woche sind wir zu dritt unterwegs, soll planmäßig um 19:35 Uhr in Richtung Helsinki starten. Vorher wollen wir jedoch noch die gut eineinhalb Stunden in der Senator-Lounge verbringen und uns stärken. Dort angekommen, die Karte gezückt und in die Lounge eingetreten werde ich zurückgerufen. Die United Gold-Karte einer meiner Mitreisenden ist abgelaufen, die neue hat er noch nicht bekommen. Es dauert nicht lang, bis der Loungedrachen kleine Flämmchen spuckt und uns somit zu erkennen gibt, dass der Kollege keinen Eintritt bekommen wird. Es könnte ja sein, dass er den Gold-Aufdruck auf der Bordkarte gefälscht hat?!
Ein italienisches Sandwich und ein Bier später machen wir uns auf zum Gate und siehe da, die erste Verspätung tut sich auf. Der aus Madrid kommende Flieger ist zu spät losgekommen, weswegen wir erst gut eineinhalb Stunden später einsteigen und weitere dreißig Minuten danach abheben werden. Der Flug ist überbucht, beim Durchgang durch die Kontrollschneise bekomme ich einen neuen Sitzplatz zugewiesen – 1C, Business Class. Wer sagts denn! Entsprechend entspannt verläuft der Flug, das von der Lufthansa neu angepriesene Bordessen kann sich sehen lassen. Marinierte Shrimps, als Hauptgang ein gut gewürztes Hühnchencurry und einen leckeren Quark danach, dazu ein paar Pralinchen. Gut zweieinhalb Stunden nach dem Verlassen des Heimatlandes schweben wir über die mit Puderzucker überzogene finnische Hauptstadt Helsinki ein. All die funkelnden Lichter, der hell erleuchtet Schnee und ebensolche Seen ergeben ein idyllisches Bild. Gegen 1:00 Uhr erreichen wir per Taxi das Hotel, unsere Zimmer wurden wieder freigegeben, prima! Immerhin gibt es noch Räume, jedoch erhalte ich ein Raucherzimmer, in welchem wohl ein Pfeife qualmender Vorgast gewohnt haben muss. Nach einer kurzen Nacht geht es bereits um 7:30 Uhr zu einer unserer Firmen. Auf dem Parkplatz reiht sich ein Mitarbeiterfahrzeug an das andere, jedes per Kabel angeschlossen an die zur Verfügung gestellten Stromverteiler, die ein Einfrieren der Zündung verhindern sollen. Leider haben wir wieder einmal zu wenig Zeit, sonst hätte ich vielleicht die firmeneigene Sauna ausprobiert. Insbesondere mein Kollege und ich haben das Wetter heute besonders im Auge. Für München, unserem heutigen Umsteigeflughafen sind ganztägig starke Schneefälle vorausgesagt. Wer will schon auf dem Weg ans Ziel an einer Zwischenstation stranden und dort nächtigen müssen. Einige Diskussionen, Präsentationen, Telefonkonferenzen, einem Fertigungsrundgang und Projektbesprechungen später brechen wir gegen 16:00 Uhr zum Flughafen auf, unser Flug ist für 19:00 Uhr geplant. Wie befürchtet gibt es auch hier eine Verspätung, Die Landekapazitäten am Münchner Airport wurden reduziert. Es wird knapp werden, wir haben lediglich 45 Minuten Umsteigezeit. Aufgrund der Verzögerung schwindet dieser nach und nach, bis nichts mehr davon übrig ist und wir zu spät in der bayerischen Hauptstadt ankommen, es schneit und schneit und schneit. Innerlich haben wir uns bereits auf eine Übernachtung dort eingestellt.
Manchmal kommt es jedoch anders als man denkt. Am Aussteigegate zeichnet sich in unseren Gesichtern ein leichtes Schmunzeln ab. Nicht nur, dass der Weiterflug ebenfalls eine Verspätung ausweist und somit erst gegen 21:40 Uhr abfliegen soll. Der Flug nach Budapest fliegt am selben Flugsteig ab, wir steigen wieder in dieselbe Maschine ein, mit der wir aus Helsinki gekommen sind. Auch die Stewardess lässt sich ein leichtes Grinsen nicht nehmen, als sie uns zurück an Board willkommen heißt. Ich sitze am Fenster, neben mir eine etwas fülligere Ungarin, Enddreißigerin würde ich schätzen, am Gang eine asiatische Amerkianerin in den Anfang Fünfzigern. Wir kommen ins Gespräch.
Wir sitzen schon wieder ein Weilchen, nichts tut sich, die neben uns parkende Airbus A 340-600 der LH wartet ebenso auf Ihren Abflug. Ich schätze, der Flieger geht nach Asien. Als dieser jedoch zur Enteisung gebracht wird hege ich Hoffnung, dass wir noch loskommen und nicht wie befürchtet und vor einigen Wochen erlebt, wieder aussteigen müssen. Kurz bevor es auch für uns losgeht zum De-Icing, so gegen 22:45 Uhr, reicht es meiner Nebensitzerin. Sie steht auf, öffnet das Gepäckfach und holt zwei mit bester Schokolade prall gefüllte Taschen hervor, um unsere Reihe damit zu versorgen. Anton Berg Marzipantaler mit Aprikosenfüllung – lecker! Eine rege Unterhaltung entwickelt sich, wobei hauptsächlich meine Nachbarin das Wort führt und ich mich davon berieseln lasse. Ich habe eine Weltenbummlerin neben mir, die sich bereits zwei Mal eine Auszeit genommen und währenddessen die Welt bereist hat. Neuseeland, Südamerika, Thailand, Papua-Neuguinea, Indonesien usw. hat sie bereist, als sie noch nicht ihren kleinen Jungen zu Hause in Budapest hatte. Wir wechseln zwischen beruflichen und privaten Themen, die Zeit vergeht wie im Flug. Wir sind schon ein Weilchen in der Luft, als nun auch die Dame am Gang sich rege an der Unterhaltung beteiligt. Ich erfahre, dass sie Ihren Sohn, der derzeit in Budapest Philosophie studiert besucht. Sie selbst sei aus San Francisco, heute eingeflogen und entsprechend eine kleine Ewigkeit unterwegs. Unsere Mitflieger mögen es uns missgönnt haben, schwängerten wir doch die Luft mit dem süßlich-frischen Duft von kalifornischen Satsumas, welche unsere Gangasiaamerikanerin spendiert hat. Sanft, ohne hart aufzusetzen landen wir in Budapest gegen 0:30 Uhr. So anstrengend die Verspätungen bisher waren, so angenehm waren die letzten eineinhalb Stunden in angenehmer Gesellschaft. Nach einer schnellen Verabschiedung und gefolgtem Fußmarsch halten wir gegen 1:00 Uhr unsere Mietwagenschlüssel in der Hand. Um 2:00 Uhr erreichen wir das neu gebaute Courtyard Marriott im Zentrum der Stadt. Ein schönes Hotel, in welchem ich schon desöfteren in diesem Jahr genächtigt habe. Heute Nacht freue ich mich besonders über die Aufmerksamkeit des Hauses, die Flasche Wasser und die Obstschale auf dem Zimmer, zudem das Zimmer-Upgrade. Es ist keine Prahlerei, jedoch hat dieses Goldkärtchen doch so einige Vorteile, wenn man viel reist.
Sechs Stunden später befinden wir uns bereits wieder bei unserem Lieferanten, den es heute zu besuchen gilt. Wieder folgen Besprechungen, Projektdiskussionen und ein mehrstündiger Firmenrundgang. Mein Kollege hat das Wetter fest im Blick, es ist starker Schneefall für Frankfurt vorhergesagt. Daher rät er auch die 15:00 Uhr Maschine, statt wie gebucht die 19:05 Variante zu nehmen. Wir entscheiden uns dagegen.
Um 18:00 Uhr sind wir durch die Sicherheitskontrolle, das Warten beginnt. 30 Minuten, 50 Minuten, 90 Minuten. Um 20:40 Uhr kommt endlich, mit knapp zwei Stunden Verspätung der Flieger aus Frankfurt. Ich ahne Schlimmeres. Kaum eingestiegen eröffnet uns die Pilotin, dass die Wetter- und Verkehrverhältnisse chaotisch sind, wir haben eine Slot für Frankfurt erhalten. Eine weitere Stunde später starten wir, der Slot ist dahin, wir werden sehen. Frankfurt ist fast erreicht, da ereilt uns die Nachricht, dass der Flughafen in Frankfurt geschlossen wurde, wir fliegen nach Köln. Keine zehn Minuten später ist auch dieser Landeplatz wegen mangelnder Flugzeugparkplätze gesperrt, es geht nach Düsseldorf. Dort landen wir sodann um 0:30 Uhr. Eine sichtlich bemühte, vielleicht auch ermüdete Lufthansa-Mitarbeiterin weist uns darauf hin, dass der Checkin wieder um fünf Uhr morgens besetzt würde, als Übernachtungsmöglichkeiten gibt es Feldbetten neben den Gepäckbändern. Nicht mit uns! Wir verlassen den Sicherheitsbereich und wandeln durch die mit Gestrandeten gefüllten Vorhalle-. Mietwagen sind weg, die Hotels ausgebucht und nun? Nach vielen Telefonaten treibe ich noch drei Zimmer in einem Ibis am Hauptbahnhof auf. Um 2:00 Uhr sind wir dort. Jetzt noch Fahrkarten für den ICE nach Frankfurt gekauft, erster Klasse versteht sich, und dann für wenige Stunden ins kleine Kämmerchen. Die Nacht war kurz, wir stehen schon wieder am Bahnsteig und warten auf unsere Mitfahrgelegenheit. Diese fährt heute jedoch laut Durchsage nicht wie geplant auf Gleis 16, sondern auf Gleis 20 ein, zudem mit der Hälfte der ursprünglich geplanten Wagons. Mir selbst ist diese Nachricht entgangen, weshalb ich mich über den Abstrom der Hundertschaften an Mitfahrern schon wundere. Man könnte es Misstrauen gegenüber dem Bahnmanagement nennen, jedoch frage ich sicherheitshalber einen Bahnmitarbeiter, weshalb der Bahnsteig plötzlich entvölkert ist. Als dieser mich aus ebenso nichtsahnenden Augen ansieht und dabei die Schultern hochzieht werde ich innerlich unruhig. Er möge sich bitte informieren, bitte ich ihn. Zwei, vielleicht drei Minuten später sehe ich bereits die Silhouette des auf Gleis 16 einfahrenden ICE. Auf Gleis 16? Es dauert nicht lange, da ertönt eine weitere Durchsage, dass entgegen der vorherigen Ankündigung des Gleiswechsels, der Zug nun doch wie geplant auf dem ursprünglichen Gleis einfährt, die Bahn bitte um Entschuldigung. Gute einhundert Meter Luftlinie sehe ich, wie sich eine größere Menschenmasse in Bewegung setzt – diese befindet sich auf Gleis 20.
Schnell sind wir im Zug, unsere Reservierungen gelten jedoch nicht, haben wir doch für einen Wagon gebucht, der heute gar nicht Teil des Zuges ist. Wohlgemerkt, wir haben viel Geld für eine Stunde Zugfahrt erster Klasse berappt. Mit Glück im Unglück finden wir jedoch Plätze im Triebwagen, welche nicht besetzt waren. Viele der Gleis 20-Gänger hatten dies jedoch nicht und mussten von außen zusehen, wie der ICE sich wieder in Bewegung setzte. Die Bahn kommt, wo und wann sagt sie aber nicht!
Die Odyssee neigt sich dem Ende zu, wir befinden uns bereits wieder auf der Autobahn, die überraschender Weise gut befahrbar ist. Einen Tag später aber immerhin, ich bin wieder zu Hause. Ein Jahr ist fast vorüber, ein Jahr voller Anstrengungen und Erfahrungen, eine Zeit vieler Dienstreisen in nahe wie auch ferne Länder. Auf 80 Flüge habe ich es dieses Jahr gebracht, der Senator ist selbstredend verlängert. Nicht lange dauert es, bis es wieder losgeht, das neue Jahr, die Reisen eines Geschäftsglobetrotters. Zehn Flüge sind bereits gebucht, 16 weitere reserviert oder in Planung, das erste Quartal 2011 ist gut gefüllt. Helsinki, Genf, Salzburg, Berlin, Oulu, Singapur, Peking, Shanghai, Chicago, Denver sind dabei.
Nun bin ich zu Hause und freue mich auf eine geruhsame und entspannte Zeit im Kreise meiner Lieben. Der Duft von Christstollen liegt in der Luft, überall funkeln Lämpchen und erhellen die Straßen, der Himmel trägt weiß. Es weihnachtet!

Freitag, 17. Dezember 2010

Buchungsklasse P

Es schneit, schon wieder! Nichts, dass ich dagegen etwas hätte. Im Gegenteil, ich freue mich, wenn sich ein weißer Schleier über die ohnehin schon puppenstubenähnliche Stadt legt, in welcher ich lebe. Ist es nicht schön aus dem Fenster des Arbeitszimmers zu blicken und dem Tanz der flocken zu folgen? Jedoch bin ich heute und Morgen erneut unterwegs, per Flieger und habe schon einige Stunden aufgrund wetterbedingter Verspätungen in diesem Jahr ausgestanden.
Heute geht es also nach Berlin, eine meiner Rennstrecken. Schon die Fahrt zum Flughafen fordert einiges an Geduld, geschlagene neunzig Minuten braucht es heute, um im P4, meinem bevorzugten Parkhaus anzukommen.
Alles läuft zunächst nach Plan, es schneit, der Flugverkehr jedoch findet statt. Mir bleibt noch etwas Zeit, um ein kleines Frühstück in der Lounge einzunehmen und mir eine Zeit Wochenzeitung zu schnappen. Am Gate angekommen drängen sich bereits wieder etliche Passagiere, auf diese Strecke nichts Besonderes. Mehr oder weniger im stündlichen Rhythmus wird die Hauptstadt frequentiert, von Bänkern, Politikern und sonstigen wichtigen Menschen. Beim Gang durchs Gate geht folge ich einer kleinen, in schwarz gekleideten älteren Dame, es ist unsere ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth, die in Wirklichkeit viel kleiner ist, als sie mir im Fernseher immer erschien. Mehr oder weniger pünktlich steigen wir in die Maschine ein, der Schneefall wird stärker. Ein Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes, ich wage schon eine Vorhersage, behalte es jedoch zunächst für mich. Ein ca. dreißig jähriger Mann setzt sich neben mich, in die Mitte der dreiteiligen Stuhlreihe. Am Gang nimmt ein stämmiger Hanseate in den Endfünfzigern Platz. Es dauert nicht lange, bis sich ein Gespräch zwischen den beiden entwickelt und ich wie durch eine Sog mit hineingezogen werde. Warum? Wir sitzen bereits seit 30 Minuten im Flugzeug, nichts tut sich, bis eine Durchsage des Kapitäns etwas Licht ins Dunkel bringt. Aufgrund des stärker werdenden Schneefalls werden wir vermutlich noch weitere 30 Minuten am Gate stehen bleiben, bevor wir zur Enteisung rollen dürfen. Neunzig Minuten sollen es sein, bis wir endlich enteist werden, weitere 15 Minuten später sind wir endlich in der Luft. Ich folge gebannt dem Gespräch meiner Nebensitzer, die sich mehr oder weniger ihre Lebensgeschichte erzählen. Da wäre zum einen der Mittelsitzmittedreißiger, der von Berlin auszog in die Welt, um letztendlich in Alaska zu stranden und dort sein Leben zu verbringen. Von vier Meter hohen Grizzlybären bis hin zu unüberwindbaren Schneewehen ist die Rede, von der Überwindung des Wiederheimkommens nach Berlin in die Heimatstadt, die er vor vielen Jahren bereits verlassen hat. Der Herzinfarkt der Mutter musste eintreten, ehe der verlorengegangene Sohn nach zweieinhalb Jahren wieder berlinerischen Boden betreten würde. Auf der anderen Seite der überaus gesprächige Hanseate, ein wahrer Weltenbummler, der bereits in allen Teilen dieser Welt gewesen zu sein scheint und sich nun von Afrika kommend auf dem Heimweg zu seiner Frau befindet, um dort die nächsten drei Monate seine freie Zeit zu genießen. Dieses Urgewächs schildert und teilt Erlebnisse in den heißen Gefilden afrikanischer Steppen über Erfahrungen in der sibirischen Tundra, des Umzugs aus Hamburg nach Mäckpomm bis hin zu seinem momentanen Nettoverdienst. Teils mit einem Schmunzeln, teils mit neugierigem Erstaunen lausche ich dem Dialog der beiden Weitgereisten und mische mich von Zeit zu Zeit mit in das Gespräch ein. In Berlin angekommen geht es direkt in eine unserer Firmen. Durch die lange Verspätung heißt es nun die Zeit zu nutzen und alle Themen komprimiert zu erörtern. In die verbleibenden zwei Stunden packen wir noch ein schnelles Mittagessen ehe ich mich aufmache zum zweiten, ebenfalls in Berlin liegenden Unternehmen unseres Konzerns. Direkt geht es los mit dem Workshop den ich leite, bevor wir gegen 18:00 Uhr die Zelte abbrechen und ich mit meinem Kollegen, der bereits einen Tag eher angereist war, ins Courtyard Mitte fahre. Beide ermüdet vom langen Tag entscheiden wir uns ein Abendessen in der Umgebung einzunehmen, die Wahl fällt auf das Vapiano am Potsdamer Platz. Es ist das 23:30 Uhr, ich klappe den Laptop zu, für heute ist Feierabend!
Was soll ich sagen, es schneit, als ich den Vorhang des Hotelzimmers lüfte. Und es soll weiterschneien, den ganzen Morgen, Mittag bis spät in den Abend. So entscheiden wir uns den Workshop um 15:00 Uhr zu beenden und uns an den Flughafen zu begeben – eine weise Entscheidung! Ca. sechzig Minuten schieben wir uns durch den Verkehr und die Schnee- bzw. Matschmassen der Hauptstadtstraßen, ehe wir rechtzeitig ankommen. Wir haben unseren Kollegen mitgenommen, der nach Düsseldorf wird, wir werden später noch von ihm hören. Am Flughafen geht es direkt an den First-Class Checkin, wir informieren uns über eine mögliche Umbuchung auf eine frühere Maschine, da wir Verspätungen bzw. Annullierungen bereits ahnen. Ein freundlicher, in Lufthansatracht gekleideter Mitarbeiter rät uns die aus Barcelona mit Verspätung eingetroffene Maschine zu nehmen, diese würde jedoch schon boarden. Es klappt wir sind auf dem Flieger und hetzen eilig durch den Flughafen zum Gate. Schnell durch die Sicherheitskontrolle gekommen, uns erleichtert, werden wir zum letzten Mal aufgerufen, wir sind im Flugzeug. Es kommt, wie es kommen soll, wir werden für gute zwei Stunden das Gate aufgrund der Wetterlage in Berlin und Frankfurt nicht verlassen. Bleibt nur die ruhe zu bewahren und zu hoffen, dass nicht doch noch der Flug aufgrund der Bedingungen annulliert wird. Wir heben jedoch ab und landen eine Stunde später im dicht verschneiten Frankfurt. Es sollte die letzte Maschine sein, die Berlin verlassen hat und in Frankfurt gelandet ist, beide Flughäfen wurden daraufhin geschlossen. Ein Dank dem engagierten Mitarbeiter am Checkin in Berlin und ein hoch auf die flexible Buchungsklasse P, die den Flug wohl teuer, jedoch umbuchbar macht. Ein Hoch auf meinen Senator, da wir ansonsten den Flug nicht bekommen hätten, da die schlangen an den „normalen“ Checkin-Schaltern voll waren.
Flieger hat es nicht mehr geschafft abzuheben. Er blieb eine weitere Nacht.
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