Ich bin kein Frühaufsteher auch, wenn ich dieses Mal überraschend fit aus den Federn steige. Gestern Abend habe ich noch alles Notwendige für meine erste USA-Reise in 2012 gepackt. Das erste Mal werde ich kein Gepäckstück aufgeben und lediglich mit Handgepäck reisen. Mal sehen, ob mir eingepackten Klamotten für diese 5-Tagesreise reichen oder ob ich stinkend zurückfliegen muss. Heute führt mich mein Weg über Frankfurt nach Mailand, von dort nach Zürich, dann nach Los Angeles und letztlich nach Phoenix in Arizona. In Fluggesellschaften ausgedrückt heißt dies erst LH (Lufthansa), dann LX (Swiss), dann wieder LX und dann DL (Delta).
Der Flug mit Delta wird eine Premiere, noch nie bin ich mit diesem Carrier, der nicht zur Star Alliance gehört, geflogen. Wird schon alles gut gehen.
Um kurz vor sechs verlassen mein Mann und ich das Haus in Richtung Flughafen. Dort angekommen geht’s direkt zum Gate. A38, viel weiter hinten im Terminal hätte es nicht mehr sein können, wenigstens keine Außenposition und damit Direkteinstieg in die Maschine. In Mailand angekommen checke ich sofort für die LX-Flüge ein und habe Glück, dass ich noch auf die frühere Maschine nach Zürich umgebucht werde. Zum einen lädt die Lounge am Flughafen, wie auch der Flughafen selbst in Mailand Malpensa nicht wirklich zum Verweilen ein. Weiterhin wird mein ursprünglich geplanter Flug mit Verspätung Mailand verlassen, wie sich später zeigen wird. Somit habe ich genügend Puffer, um in Zürich meinen Langstreckenflug LX40 zu erreichen.
Durch die Umbuchung sollte ich ursprünglich in Business auf dem Weg von Mailand nach Zürich kein Essen bekommen, da diese natürlich abgezählt sind und ich kurzfristig an Bord komme. Dennoch klappt es, nicht alle haben wohl Hunger an diesem Morgen bzw. schon reichlich gefrühstückt. Die Panorama Lounge im Terminal E in Zürich ist nicht wirklich der Hit, viel zu viel los, die Möbel laden nicht wirklich zum Verweilen ein. So kommt es mir gerade recht, dass die Zeit bis zum Flug nicht allzu lange ist und ich schon zum Gate kann. Dort angekommen sticht mir eine Person ins Auge, die ich kenne, die wohl viele Leute kennen. Es handelt sich um die Grand-Dame der Fernsehgala-Moderatorinnen, Desiree Nosbusch. In Natura sieht sie tatsächlich recht attraktiv aus, hat sich gut gehalten für ihr Alter. Ob sie wohl First fliegt? Es wird sich später klären.
An Bord nehme ich meinen Platz 8K, einen Einzelplatz am Fenster ein. Die neue Swiss-Business ist wirklich empfehlenswert, ausreichend Platz, der Sitz ist angenehm. Kurz vor dem Abflug werde ich vom Maître de Cabin, wie es bei der Swiss heiß, persönlich und namentlich begrüßt. Der Service ist tadellos, das Essen um Längen besser als bei der LH, rundherum prima. Die ersten Stunden verbringe ich erst einmal mit Arbeit, Vorbereitungen für meine Meetings in den kommenden Tagen. Zur Entspannung höre ich die ein oder andere CD aus dem Bordunterhaltungsprogramm, dazwischen die Filme (Date Night und Contagion, beide ok, um die Zeit zu überbrücken). Auf dem Weg zur Toilette komme ich mit Sarah, einer der Flugbegleiterinnen in der Business Class ins Gespräch. Für die nächsten 30 Minuten entwickelt sich ein angeregtes Gespräch über die Arbeit und Anforderungen von bzw. an Flugbegleiter, die Lieblingsstrecken von Sarah bis hin zu den diversen Promis, die sie bereits an Bord hatte. U.a. diverse Rennfahrer (die in Wirklichkeit lt. Sarah schmale Leichtgewichte sind, die beim kleinsten Windstoß davonfliegen würden), so u.a. Mikka Häkkinen, zudem George Clooney (fliegt Business, ist Senator) usw.
Als ich Sarah darauf anspreche, dass heute ja mit Frau Nosbusch ein Promi an Bord ist, teilt sie mir mit, dass es noch einen weiteren, weitaus bekannteren VIP in der Maschine gibt. Frau Nosbusch fliegt übrigens Business (auf 4A, also der Sitz den ich mir eigentlich reservieren wollte), der prominente Senator in der First war schon Gouvernator bzw. der GOUVERNATOR oder Terminator – Arnold Schwarzenegger. Ich solle bitte nicht gleich nach Vorne stürmen hatte ich mich Sarah gebeten, ansonsten hätte sie es mir nicht gesagt. Da kann ich sie beruhigen, auf Celebrities fahre ich in keinster Weise ab. Außerdem ist noch ein Promi mit mir in den Flieger gestiegen, es ist Rudi Reise. Es ist seine erste Reise in die Vereinigten Staaten, mal sehe was wir so alles zusammen erleben werden.
Gealtert ist er – Arnold Schwarzenegger. Imposant erscheint er dennoch, breitschultrig bei gut 1,85m. Während ich an der Immigration stehe und warte, warte und warte, da sich der Officer enorm viel Zeit lässt, schlendert Arni begleitet von zwei Sicherheitsbeamtinnen an mir vorüber. Nun noch ein Flug, der mich nach Phoenix bringen wird. Um ein Haar hätte ich ihn verpasst, da ich vertieft in Arbeit am Gate 55A gesessen bin und nicht mitbekommen habe, dass sich ein Wechsel des Abflugsteiges ergeben hat. Nur kurz vor dem Abflug ist mir dies aufgefallen. Nun sitze ich also schon seit gut 20 Minuten am neuen Abfluggate, jedoch hat sich auch dieses schon wieder geändert. Nur leider weiß niemand ein neues Gate nur, dass sich die Abflugzeit um drei Stunden auf 22:39 Uhr verschiebt. Das heißt ich werde vor ein Uhr nachts sicher nicht im Bett sein. Das heißt auch, dass dies das erste und letzte Mal sein wird, dass ich bewusst Delta gebucht habe!
Nach einem erneuten Gate-Change zum ursprünglichen Flugsteig treffe ich eine 33-jährige, blonde und äußerst mitteilungsbedürftige Schönheit getroffen, die mir die Zeit durch die Erzählung ihrer mehr oder weniger kompletten Lebensgeschichte gut überbrückt. Nicht ungern hätte ich jedoch darauf verzichtet, da eine 3-stündige Dauerbeschallung durchaus auch anstrengend sein kann. Nach einer gut 25-stündigen Reise und Ankunft um 2:30 Uhr im Hotel, sage ich gute Nacht!
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