Bevor ich ins Wochenende gehe sehen mein Kollege Philipp und ich noch einen deutschen Lieferanten, der in den USA eine Fertigung unterhält. Wir halten ein Business Review Meeting, welches nach gut vier Stunden endet. Weitere 3 Stunden später gehen wir ins Wochenende, auf welches ich mich außerordentlich freue. Zusammen mit Philipp fahre ich zu ihm nach Hause, wo ich von seiner Frau Fanny herzlich willkommen geheißen werde. Beide haben mich für die folgenden Tage zu sich eingeladen. Dort angekommen zeige ich mich beeindruckt von deren großartigem und in der Tat großzügigen Haus. Nach vielen Jahren sehe ich endlich Philipps 68er Camarro, ein 350 PS Bullide, liebevoll von ihm selbst restauriert.
Ein riesiges, selbstgegrilltes Steak später sitzen wir zusammen auf der Couch, trinken ein paar Bier und schauen auf einem der konstant laufenden, riesigen Fernseher Golfchannel und unterhalten uns über dies und das. Punkt zehn Uhr gehen Philipp und Fanny wie jeden Tag schlafen, worauf auch ich mich ebenfalls ins Bett begebe. Morgen wird ein großartiger Tag. Die Wettervorschau könnte nicht besser sein. Wir schreiben das Wochenende des 10. November und wir erwarten 25 Grad Celsius und einen strahlend blauen Himmel. Mittels Skype unterhalte ich mich per Videotelefonie noch vor dem Schlafengehen mit meinem Mann, eine wundervolle Erfindung!
Wie vorhergesagt begrüßt mich ein herrliches Wetter an diesem Morgen. Philipp und ich haben unsere sieben Sachen gepackt, auf diesen Tag freue ich mich schon seit einiger Zeit. Das Frühstück fällt kurz und simpel aus, um kurz vor halb zehn sind wir angekommen im SJ Countryclub, in welchem Philipp Mitglied ist. Eine Runde Golf wartet auf mich, eine Runde bei traumhaften Indian-Summer-Wetter auf einem wundervoll angelegten Platz. Nach dem Einspielen geht’s direkt nach einem Kanonenstart los, wir starten auf einem Par 3. Dank Philipp musste ich keine Schläger leihen, ich spiele mit einigen seiner alten. Es läuft recht ordentlich und ich zeige mich beeindruckt von der Qualität der Fairways und der unglaublich schnellen Grüns. Die Amerikaner wissen einfach wie man für Spielspaß sorgt, angefangen bei der Auswahl der Gräser die verwendet werden. Das Clubhaus erinnert stark an eine riesige Südstaatenvilla, vom Schuhputzservice bis zum Ausladen der Schläger aus dem Kofferraum, Swimmingpool, Tennisplätzen, einem Fitnessstudio, usw. ist alles inbegriffen. Viereinhalb Stunden dauert unsere Runde, trotz Cart.
Abends treffen wir Philipps und Fannys Sohn Taylor und seine Zukünftige Liv in einer Sportsbar, in welcher auf gut 30 Bildschirmen American College Football läuft. Der Abend endet mit weiteren Bieren auf der Couch vor dem Fernseher und einem Stück Boston-Creme-Torte. Ein toller Samstag geht zu Ende.
Es ist Sonntagmorgen, 11:50 Uhr und Philipp, seine Buddys Greg und Bob, sowie meine Wenigkeit stehen an Tee 1 des Golfkurses. Erneut scheint die Sonne und lässt den Sommer für einige Stunden zurückkehren. So schön das Wetter ist, so schlecht ist mein Spiel an diesem Tag. Ich bin nicht bei der Sache und lasse mich durch die Flightkonstellation etwas irritieren, warum auch immer. Dennoch genieße ich den Tag auf dem Platz, mache ein paar schöne Schnappschüsse von selbigem und Klubhaus. Kurz vor halb sechs Uhr abends treffen wir bei Fanny ein, es heißt packen und verabschieden. Ich habe die Zeit genossen und mich für wenige Tage dort zu Hause gefühlt, was für eine Abwechslung zum regulären Hotelaufenthalt. Den Mietwagen gebe ich heute bereits ab, morgen früh gegen fünf Uhr muss ich los zum Flughafen, welcher vom Hotel per pedes zu erreichen ist. Gut 15 Minuten später bin ich wieder im Hotelzimmer und packe als mir auffällt, dass ich meine Golfschuhe im Wagen vergessen habe. Auf ein Neues gehe ich dieselbe Strecke zurück und finde glücklicherweise meine Schuhe samt Tasche im Wagen, nicht unbedingt selbstverständlich. Es ist Zeit schlafen zu gehen, die Nacht wird kurz sein, gegen vier Uhr morgens wird mein Wecker klingeln, bevor es über Washington nach Los Angeles gehen wird. Ein langer Tag steht bevor!
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