Montag, 16. April 2012

Meeresrauschen und Sightseeing

Flughafen Thiruvananthapura, es ist Montag der 16.04.2012, 11:30 Uhr. Eine Maschine der JetAirways bringt mich innert gut zwei Stunden nach Chennai. Einen potentiellen Software-Servicedienstleister besuchen wir heute Morgen noch vor unserem Abflug. Lediglich eine Stunde bringen wir dafür auf, wir wollen uns einen schnellen Überblick verschaffen und sind unter Zeitdruck. 27 Stunden zuvor.
Die Sonne lacht das Meer schimmert grünlich, Palmen biegen sich sanft mit dem Wind, ich habe eben Licht in mein Zimmer gelassen. Ich hätte durchaus noch ein paar Stunden im Bett verbringen und so ein wenig des Schlafdefizits aufholen können. Carpe diem, das Wochenende hat nur noch einen Tag und den möchte ich nutzen!
Zum hauseigenen Strand sind es nur wenige Meter, die ich per pedes zurücklege, ehe ich mit leichtem Anlauf ins lauwarme Nass des indischen Ozeans hüpfe. Es gleicht einer Wohltat, sich vom Wasser tragen und treiben zu lassen, keine Termine heute, niemand der mich irgendwo hinschleppen möchte. Fast! Rahul hat ein kleines Programm für heute Mittag ausgearbeitet. Trotz mehrfacher Bitte doch einen Ausflug in die Backwaters zu unternehmen, um dort die Flora und Fauna Kerala’s genießen zu können, schleppt er mich zu Tempeln und Museen. In gut vier Stunden besuchen wir dank gebuchtem Fahrer einen Tempel, einen Palast und ein Museum. Zwei weitere Tempel fahren wir an, dort gibt es jedoch außer Müll nichts zu entdecken, befinden diese sich hinter Mauern, die mir als Nichtgläubigen den Zutritt verwehren. Tatsächlich bin ich etwas enttäuscht von diesem Ausflugsprogramm, wobei sich Rahul große Mühe gegeben hat mir einen angenehmen Nachmittag zu gestalten. Auf dem Rückweg zum Hotel wollen wir uns noch einer ayurvedischen Massage unterziehen, für die diese Region berühmt zu sein scheint. Die Lokation erweist sich allerdings als nicht sehr einladend, zudem gibt es nur einen Masseur, der andere hat heute frei.  Statt eine Stunde auf Rahul zu warten beschließe ich ins Hotel zurückzukehren und mich der Entspannung in Form von einem weiteren Strand- und Badebesuch hinzugeben. Die Massage war wohl laut Rahul tatsächlich ganz in Ordnung, jedoch wie vermutet hielt die Lokation was sie rein äußerlich betrachtet versprach. Vor dem Spaß steht bekanntlich der Ernst, welcher an diesem späten Nachmittag in einem Besuch des hoteleigenen Fitnessraums besteht. Das schwül-heiße Wetter macht es mir nicht einfach, sonderlich lange das Laufband zu traktieren, der Ausblick auf den freien Ozean erleichtert dies. Wie erwähnt gehe ich danach baden, um hinterher frisch geduscht mit Rahul ins Vivanta by Taj zu fahren, um dort zu dinieren.
Das Vivanta by Taj gehört zur Taj Hotelgruppe, welche wiederum zu Tata (u.a. Hersteller von Automobilen), einem der größten indischen Unternehmen angegliedert ist. Dort angekommen schauen wir uns kurz im Hotel um, dies könnte für das nächste Mal meine Wochenenddestination werden. Die Fahrt im E-Cart (auch bekannt als Golf-Wägelchen) zum Seafood-Restaurant könnte romantischer nicht sein, führt sie im Dunkeln auf einem geschlängelten Weg vorbei an einem Backwater, durch sanftes Licht und hunderte Leuchten illuminierte Palmen und dem immerwährend rauschendem indischen  Ozean. Was würde ich dafür geben diesen Augenblick mit meinem Mann genießen zu können. Sei es wie es ist, wir schlemmen heute Abend in einem offenen, großzügig und traditionell-modern eingerichteten Pavillon. Vorzüglicher Red-Snapper, sowie weitere fein, wenn auch etwas schärfer gewürzte Fischvariationen stillen meinen Hunger. Umrundet wird das Ganze von einem Glas indischen Sauvignon-Blanc, welcher fruchtig mit Noten von Holunderbeeren, sowie etwas (zu) holzig daherkommt. Der Abend nimmt seinen Lauf, ich sinke sanft in den Schlaf und erlebe eine grauenvolle Nacht voller Albträume und schweißtreibendem, mehrfachen Aufwachen. Ob das an meiner etwas missfallenden Beachtung der in schlechtem Zustand ausgestellten Exponate von indischen Gottheiten gelegen hat?
Ein morgentliches, für die kommenden Tage letztes Bad im indischen Ozean eröffnet die neue Arbeitswoche. Nach einem Lieferantenbesuch sitze ich nun in der Maschine nach Chennai und fasse die letzten Tage geschäftlicher Natur in diversen Berichten zusammen.


 Natürlich genießt auch Rudi Reise dieses wundervolle Wetter und die Umgebung





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blogverzeichnis Blog Top Liste - by TopBlogs.de