Samstag, 21. April 2012

Der Privatspaß beginnt

Viele Sehenswürdigkeiten hat Colombo nicht zu bieten. Das konnte ich Wikipedia-Travel entnehmen und so entschließe ich mich heute Vormittag der Arbeit und nachmittags dem Shopping zu widmen. Die Arbeit geht gut von der Hand, nur das mit dem Einkaufsbummel gelingt mir nicht. Nicht, dass ich nicht großes Interesse hätte ein paar Schnäppchen einzufahren, nur gehen Colombo neben den touristischen Highlights auch die Einkaufsgelegenheiten ab. Die Sonne brennt, keinerlei Wind ist zu spüren. So rinnt mir das Wasser gelinde gesagt in kleinen Bächen von der Stirn, obwohl ich eigentlich nicht sonderlich zum Schwitzen neige. Kurz vor Rückkehr ins Hotel treffe ich einen alten Bekannten wieder. Da Silva erkundigt sich, ob ich nochmals beim Juwelenhändler war und will mich, ob meiner Verneinung und seines Verhandlungsgeschicks, nochmals dorthin führen. Dankend lehne ich ab und sehe ihn zum vorerst zum letzten Mal.
Einer Wohltat gleich fletze ich mich nur wenige Minuten später in einem Sessel des Hotelrestaurants und schlürfe in großen Schlucken Wasser in mich hinein. Da ich auf diesem kurzen Ausflug wohl einige Kalorien verbrannt habe, meldet sich sogleich mein Magen und deutet mich dezent darauf hin, mich ans Buffet zu begeben und ordentlich Speisen auf einen Teller zu laden. Gut genährt, ausgedünstet und frisch geduscht checke ich aus. Ein Taxi bringt mich an den Flughafen. Durch enge Gassen und Wohngebiete, vorbei an heruntergekommenen und im Bau befindlichen Bauwerken fährt mich mein Chauffeur gewissenhaft an mein Ziel. Dort angekommen deutet er der Dame die an der Schranke sitzt, um auf Geheiß für selbige ein Kärtchen aus dem Automaten zu lassen, dies bitte schön zu tun, worauf alsbald der Weg zur Auffahrt an die Abflughalle frei wird.
Wenig später halte ich bereits mein Ticket in den Händen. Da mir noch etwas Zeit bleibt, kaufe ich im Duty-Free-Shop eine riesige Packung Kinderschokolade. Ich bin mir sicher, dass wir während unseres Goa-Aufenthaltes gerne darauf zurückgreifen werden. Innerhalb zweieinhalb Stunden bringt mich die Maschine nach Mumbai. Um mir die Flugzeit etwas zu verkürzen habe ich mir noch vormittags ein paar Sendungen aus der ARD-Mediathek auf mein Tablet geladen und nun ansehe. In Mumbai angekommen dauert es eine kleine Ewigkeit bis die Gepäckstücke ausgeliefert werden. Mir schwant schon, dass ich heute ohne meine Habseligkeiten ins Courtyard Marriott fahren werde. Glücklicherweise meint es der Reisegott gut mit mir und ich kann mich beim Verlassen der Ankunftshalle auf die Suche nach dem Fahrservice des Hotels begeben. Der Vorplatz gleicht der Größe eines Fußballplatzes, an welchem ringsherum allerhand (ich nehme an es sind hunderte) Menschen stehen, die mit Schildchen auf sich aufmerksam zu machen versuchen, um so ihre Fahrgäste zu identifizieren. Mein Helfer ist rasch gefunden. Die Fahrt zum Hotel dauert lediglich fünf Minuten wird mir gesagt. Im Auto werden daraus schnell 30 Minuten, ich bin es mittlerweile ja gewohnt. Selbst mitternachts ist der Verkehr erstickend und chaotisch. Wie gut, dass ich mich in ein Flughafenhotel gebucht habe, wäre ich doch sonst noch ewig unterwegs. Die Stadt, nein das ganze Land scheint zu ersticken, in Menschen und im Müll. Dies wird mir auf der kurzen Fahrt sehr deutlich, drängen sich Menschenmassen durch die Straßen vorbei an Bergen von Müll.
Den nächsten Morgen starte ich mit einem kleinen Fitnessprogramm im hauseigenen Studio, gefolgt von einem ausgiebigen Frühstück und dem erneuten Transfer an den Flughafen. Heute geht es nach Goa. Zehn Tage habe ich darauf gewartet meinen Mann wieder in meinen Armen zu halten und mit ihm entspannte Tage in dieser Region zu verbringen. Dafür haben wir uns mit meinen Rewards-Punkten in das Goa Marriott Resort und Spa eingebucht.
Vorher geht es zunächst an einen der Jet Airways Ticketschalter, an welchem mir nach Vorlage des Reisepasses mein Ticket ausgedruckt wird. An einem weiter Kabuff kann ich es abholen und damit zum Sicherheitsbeamten latschen, der mir nach Abgleich der Personalien im Pass, wie auch auf dem Flugschein in das Terminal lässt. Am Check-In ist kaum etwas los, so dass ich fluchs danach meine Bordkarte in den Händen halte, mit der ich meine Reise antreten kann. Es ist noch genügend Zeit, weshalb ich in der Halle auf und ab spaziere und an einem kleinen Verkaufsstand der sich auf Hemden spezialisiert hat, halt mache. Hemden indischer Herstellung und einer indischen Marke, über die ich noch am selben Vormittag in der Tageszeitung eine Anzeige gelesen habe, werden hier feil geboten. Fein, bin ich doch ein wenig ein Hemden-Fetischist oder harmloser gesagt, kann ich vom Hemdenkauf die Finger nicht lassen. Nach einer kurzen Anprobe auf der öffentlichen Toilette, – ein Umkleideraum stand leider nicht zur Verfügung – steht fest, dass ich drei Hemden zum Schnäppchen von knapp 80 EUR erstehen werde. Da alle Kleidungsstücke nicht über einen Button-Down-Kragen verfügen (kleine Knöpfchen am Kragen), bietet mir der Händler an, an allen die entsprechende Änderung kostenlos vorzunehmen. Am Mittwoch in einer Woche, also dem Tag unseres Rückfluges, kann ich die Hemden dann in der Dependance im internationalen Terminal, gegen Vorlage des Kaufbeleges abholen. Ein toller Service!
Der Flug dauert lediglich fünfundvierzig Minuten. Kurz vor der Landung startet meine Nebensitzerin damit sich zu schminken. Nur wenige Meter über dem Boden und damit dem Aufsetzen des Fliegers auf der Landebahn, beginnt sie mit dem Auftragen der Wimperntusche. Was wird das für ein Spass, sollte sich der kleine, in schwarze Chemikalie getunkte Pinsel in eines ihrer Augen bohren. Damit dürfte der Goa-Aufenthalt für diese Engländerin schneller beendet sein als geplant. Nur wenige Sekunden vor der Landung stellt sie ihre Malerarbeiten ein und verstaut ihre Utensilien im Handtäschchen. 34 Grad erwarten mich, genauso wie mein Gatte, der bereits sein Gepäck in seinen Händen hält und den ich, glücklich ihn wieder zu haben, umarme. Auch hier wartet bereits ein Fahrer. Wir kommen zügig voran in Richtung Norden. Einen Kokosnuss-Stopp und weitere 15 Minuten später heißt uns eine Mitarbeiterin des Resorts willkommen und hängt uns eine Muschelkette um den Hals. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt, ein Bier als Willkommensgetränk ist jetzt gerade das Richtige. Wir bekommen ein frisch renoviertes Zimmer mit Meerblick und Meeresrauschen. Es dauert nicht lange und wir plantschen im Pool, trinken einen Cocktail an der Poolbar und genehmigen uns zuvor einen Happen in der Lounge. Den Abend lassen wir mit einem Abendessen im Sea-Food-Grill-Restaurant, welches direkt an der Ozeanbucht liegt, ausklingen. Bevor jedoch der erholsame Schlaf ruft werde ich noch von meinem Angetrauten in die Regeln des Cricket-Sports eingewiesen, während wir uns ein Spiel im Fernsehen, gefolgt von einer Komödie ansehen. Wir sind im Urlaub angekommen!









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